Ohne mein Handy bin ich nichts - Das Smartphone und Social Media

Liebe Eltern, 

auf dieser Seite haben wir Ihnen Links und Material bereitgestellt, um einen Einblick in unsere Präventionsarbeit in der Medienbildung zu geben.

Wir möchten Sie so informieren und Ihnen helfen, Ihre Kinder auf WhatsApp, Snapchat, TikTok und Co. besser zu schützen.

Zudem weisen wir darauf hin, dass WhatsApp für Jugendliche unter 16 nur mit Einverständnis der Eltern genutzt werden darf, bei TikTok gilt dies für Jugendliche unter 18.

Die Verantwortung, dass Ihr Kind einen sicheren Umgang mit seinem Smartphone erlernt, liegt in erster Linie bei Ihnen.

Wir brauchen Ihre Unterstützung!

Ihr Schulzentrum Leinzell

Tipps im Umgang

Das Smartphone ist fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Aber haben Sie schon einmal überlegt, wieviel Zeit Sie selbst am Handy verbringen. Schätzen Sie zuerst, gehen Sie dann in die Einstellungen und suchen Sie die "Bildschirmzeit". Sie werden überrascht sein. Bei Schülern haben wir hier Werte zwischen 5-8 Std. pro Tag. Manche sind auch im zweistelligen Bereich.

Dabei gilt für Kinder zwischen 11-13 max. 90 Minuten am Tag und auch bei über 13-jährigen sollte eine exzessive Online-Nutzung vorgebeugt werden. 

Hier können sie Näheres dazu lesen: Bildschirmzeit bei Kindern

Vielleicht lohnt es sich auch einen Mediennutzungsvertrag abzuschließen. Diesen können Sie hier mit Ihrem Kind selbst zusammenstellen: Mediennutzungsvertrag erstellen

Es gibt im Internet aber auch schon fertige Mediennutzungsverträge, z.B. diesen Mediennutzungsvertrag von der PEB.

Wie können Sie die Bildschirmzeit für Ihr Kind minimieren?

Es gibt diverse Apps für Android und IOS mit denen Sie die Bildschirmzeit Ihres Kindes kontrollieren können oder mit denen sie festlegen können, welche Websites Ihr Kind besuchen darf und welche nicht.

Bekannte sind: Kaspersky Safe Kids, Familytime, Famisafe, Quostodio, Screen Time Parental Control, Spyzie, NetNanny oder Bark.

Hier finden Sie eine Auflistung mit Testungen von Kindersicherungs-Apps

Sie sollten sich bei der Nutzung solcher Apps immer bewusst sein, dass Sie damit Ihr Kind auf die eine oder andere Art kontrollieren. Daher sollten Sie Ihr Kind immer darüber informieren, wenn Sie solche Anwendungen einsetzen.

Das Mindestalter für WhatsApp ist 16. Dies gilt seit der EU-Datenschutzreform, die im Mai 2018 in Kraft getreten ist. Dort heißt es, dass erst ab einem Alter von 16 Jahren die Zustimmung der Jugendlichen zur Datenverarbeitung rechtsgültig ist.

Da Whatsapp, wie auch Instagram, Snapchat oder TikTok, Daten verarbeitet, bedeutet dies, dass Kinder unter 16 nur mit Zustimmung der Eltern diese sozialen Medien nutzen können. Dies wird aber nicht wirklich überprüft und Kinder können ohne Probleme bei ihrem Alter schummeln und somit diese Richtlinien umgehen.

Somit ist die Onlinesicherheit, die den Jugendlichen durch die Beschränkung geboten werden soll, nicht wirklich vorhanden. Wir versuchen in Medienbildung den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass WhatsApp mit Vorsicht begegnet werden muss. Doch wir bitten auch Sie darum achtsam zu sein, wie, mit wem und vor allem was Ihr Kind auf WhatsApp kommuniziert. Nur so kann Onlinesicherheit gewährleistet werden.

Welche Gefahren bringt die Nutzung von WhatsApp mit sich?

  • Abofallen: Über Whatsapp werden Nutzer gerne in Abo-/ Kostenfallen gelockt.
  • Datenschutz: Immer wieder kommt es vor, dass sogenannte Schnüffel-Apps über WhatsApp an persönliche Daten von Nutzern gelangen, daher sollten nie Dinge wie Bankverbindungen oder Passwörter über Whatsapp kommuniziert werden.
  • Kettenbriefe: Via Kettenbrief wird vor "Hackern" gewarnt, es werden Gewinne versprochen oder es wird mit dem Tod gedroht, wenn man die Nachricht nicht an eine bestimmte Anzahl von Kontakten weiterleitet. Gerade für Jugendliche können Kettenbriefe eine große Gefahr darstellen. Hier können Sie mehr zum Thema Kettenbriefe erfahren: Kettenbriefe in digitalen Medien Für Kinder gibt es von saferinternet einen sogenannten Kettenbriefe-Chatbot. Dort kann der Kettenbrief eingegeben werden und das Kind wird vom Druck, diesen weiterleiten zu müssen, befreit. Diesen finden Sie hier: Kettenbrief-Chatbot
  • Sexting: Dies ist vor allem bei Teenagern im Trend. Es werden erotische teils anzügliche Nachrichten verschickt oder Mutproben mit Inhalten wie "Wetten, dass du mir niemals ein Bild oben ohne schickst."  Der Druck mitzumachen kann enorm sein und Jugendlichen ist oftmals nicht bewusst ist, wie schnell sich eine Nachricht oder ein Bild verbreitet. So kann es sehr schnell zu einer Bloßstellung kommen und die Betroffenen fühlen sich oft hilflos. Hier finden Sie zwei Internetseiten zum Thema, welches ernst genommen werden muss. Sexting - klicksafe, Sexting - Medienanstalt für Baden-Württemberg
  • Strafbare Inhalte: Jugendliche und Kinder tauschen über Whatsapp strafbares Material aus, in letzter Zeit sind es zunehmend kinderpronografische Inhalte, die in Gruppenchats landen. Hier ein Bericht zu diesem Thema: Wenn Minderjährige unbewusst zu Tätern werden Es muss klar sein, dass Whatsapp kein rechtsfreier oder anonymer Raum ist und auch hier eine strafrechtliche Verfolgung stattfindet.

(Quelle: Whatsapp Verbraucherschutz)

 

Challenges oder auch Mutproben sind im Trend. So kennen schon Fünftklässler unzählige davon. Neben diversen Ess-Challenges, wie z.B. an einem Tag nur Lebensmittel einer bestimmten Farbe zu essen, wissen sie auch über Mutproben Bescheid, mit der sie ihre eigene körperliche Unversertheit aufs Spiel setzen. Als Beispiele angeführt seien hier die "Pilotentest-Challenge"/ "Blackout-Challenge" oder die "Skullbreaker-Challenge".

Oftmals ist Schülerinnen und Schülern nicht bewusst, dass sie sich beim Durchführen mancher Challenges in Lebensgefahr begeben, sie unterschätzen die Folgen und so kommt es zu tragischen Todesfällen:

14-jähriger stirbt bei Blackout-Challenge

12-jähriges Mädchen stirbt bei Tik-Tok-Challenge

Immer jüngere Kinder und Jugendliche werden durch Apps wie TikTok erreicht und können sich Videos mit Anleitungen für diese Challenges anschauen. Diese, teils von Kindern und Jugendlichen erstellten Videos, können sich außerhalb von TikTok auch über Social media und Messenger verbreiten.

Es ist sehr wichtig, dass sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, sie werden sich wundern wie viele Mutproben es schon selbst ausprobiert hat. Im Medienbildungsunterricht lassen wir die Schülerinnen und Schüler selbst Einstufungen vornehmen und Challenges bewerten, um sie dafür zu sensibilisieren. 

 

Was ist TikTok?

TikTok ist eine Plattform, auf welcher Personen Videos hochladen. Diese können dann von anderen Nutzer:innen kommentiert oder "geliked" werden. Das Ziel dabei ist, viele "Likes" und "Follower" zu generieren.

Wer darf es nutzen?

TikTok schreibt in seinen Nutzerbedinungen, dass die Benutzer:innen der App mindestens 13 Jahre alt sein müssen. Jedoch gilt für alle, die unter 18 sind, sie dürfen die App nur nutzen, wenn sie die Zustimmung der Eltern haben. An dieser Stelle die Fragen:

  • Hat Ihr Kind TikTok?
  • Haben Sie Ihr Einverständnis gegeben?
  • Wissen Sie welche Videos sich Ihr Kind ansieht?

Denn:

TikTok überprüft nicht, ob Ihre Kinder das richtige Alter angegeben haben. Es ist TikTok auch egal welche Inhalte Ihre Kinder suchen. Auf der Plattform finden sich neben vielen lustigen und schönen Videos auch Videos mit pornografischen, gewaltverherrlichenden, radikalisierenden oder lebensgefährlichen Inhalten.  (siehe Challenges). Auch Videos in welchen Einbruch, Sachbeschädigung und Vandalismus, wie das Zerstören von Schulmöbeln oder das in Brand setzen von Schultoiletten zelebriert werden, sind dort keine Seltenheit. 

Beitrag ZDF: Vandalismus an Schulen - Ein neuer TikTok-Trend

Artikel: TikTok-Trend - Wenn Schüler Feuer legen

Es gibt bei TikTok kaum eine Zensur, da das Löschen dieser unzähligen Videos nicht bewerkstelligt werden kann. Der Algorithmus der App analysiert das Nutzerverhalten und wenn eine Person bevorzugt Videos mit gewaltverherrlichenden Inhalten anschaut, dann werden dieser Person weitere Videos mit diesen Inhalten angezeigt.

Hier ein Selbstexperiment einer ARD-Reporterin, welches nachdenklich stimmen sollte: So gefährlich ist der TikTok-Algorithmus

Bitte informieren Sie sich über diese App und sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren. Wenn eine Deinstallation zu Diskussionen führt, dann nutzen Sie Einstellungen, wie den "begleiteten Modus", bei dem Sie Ihr TikTok-Konto mit dem Ihres Kindes verknüpfen. So sind Sie informiert, welche Videos ihr Kind ansieht.

Nähere Informationen zu dieser Funktion und zur Plattform TikTok erfahren Sie hier: Was ist TikTok?